02.10.2020

Aufsichtsrat der Städtische Werke Energie + Wärme GmbH beschließt Kohleausstieg für 2025

Klimaziel fest im Blick:

Das Klimaziel fest im Blick: (v. l.) Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtische Werke AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der Städtische Werke Energie + Wärme GmbH. Marie Ossenkopf, Sprecherin des Aktionsbündnisses „kassel kohlefrei" und Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Städtische Werke Energie + Wärme GmbH ist, vor dem Kraftwerk in der Dennhäuser Straße.

Kassel, 2. Oktober 2020. In der heutigen Sitzung des Aufsichtsrates der Städtische Werke Energie + Wärme GmbH hat das Gremium geschlossen für die Umsetzung des Kohleausstiegs im Kraftwerk in der Dennhäuser Straße bereits im Jahr 2025 gestimmt. Dafür wird das Kasseler Fernwärmekraftwerk, das von der Städtische Werke Energie + Wärme GmbH, einer Tochter der Städtische Werke AG, betrieben wird, sukzessive von Kohle auf die klimaneutralen Brennstoffe Klärschlamm und Altholz umgestellt. Mit dem Beschluss des Aufsichtsrats ist nun der Weg frei für eine klimafreundlichere Wärme- und Stromversorgung der Bürgerinnen und Bürger in Kassel – und das bereits 13 Jahre vor dem vom Bund festgelegten Ausstiegsdatum und drei Jahre vor dem ursprünglich geplanten Kohleausstieg der Städtischen Werke Energie + Wärme GmbH.

Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Städtische Werke Energie + Wärme GmbH ist, freut sich: „Wir als Stadt Kassel haben uns das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Mit dem heutigen Beschluss sind wir diesem Ziel und einer klimafreundlichen Wärmeversorgung tausender Kasseler Haushalte einen wichtigen Schritt nähergekommen.“

Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtische Werke AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der Städtische Werke Energie + Wärme GmbH erläutert: „Wir arbeiten schon seit Jahren mit Hochdruck an der Umsetzung unserer Decarbonisierungsstrategie und mit messbaren Erfolgen am schrittweisen Kohleausstieg in der Dennhäuser Straße. Unser Plan zur Umstellung auf klimaneutrale Brennstoffe ist ambitioniert – aber nun haben wir notwendige Parameter wie Lieferverträge für Klärschlamm und realistischere Einschätzungen zur Dauer von Genehmigungsprozessen und zur technischen Machbarkeit. Ich freue mich, dass wir so einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität Kassels leisten können.“ Bereits im April dieses Jahres konnte die Städtische Werke Energie + Wärme mit der Inbetriebnahme einer neuen Klärschlammbandtrocknungsanlage einen weiteren wesentlichen Meilenstein auf dem Weg zum Kohleausstieg feiern.

Auch die Kasseler Bürgerinnen und Bürger rechnen dem Thema Kohleausstieg einen hohen Stellenwert bei – das machte das Aktionsbündnis „kassel kohlefrei“ in den vergangenen Monaten mit einer Unterschriftensammlung deutlich und trug dieses Anliegen in Gesprächen und Aktionen an die Stadt Kassel und die Städtische Werke Energie + Wärme heran. Im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung informierte sich das Bündnis vor Ort im Kraftwerk in der Dennhäuser Straße, um den wichtigen verbindlichen Meilenstein Richtung Kohleausstieg in Kassel zu feiern: „Wir freuen uns, dass der Kohleausstieg jetzt wirklich so bald umgesetzt wird.“, betonte Marie Ossenkopf, Sprecherin des Aktionsbündnisses „kassel kohlefrei“.  

Der Beschluss im Wortlaut

Beschluss zum Kohleausstieg

„Der Aufsichtsrat stimmt dem Vorschlag der Geschäftsführung der Städtische Werke Energie + Wärme GmbH (EWG) zur Umsetzung des Kohleausstiegs zu. Es ist beabsichtigt, diesen in 2025 zu realisieren. Die dafür erforderlichen Investitionen sind dem Aufsichtsrat gesondert zur Entscheidung vorzulegen. Ferner soll im Aufsichtsrat regelmäßig über den Fortschritt des Kohleausstiegs berichtet werden.“

Über das Fernwärmekraftwerk

Schon heute produziert das Kraftwerk an der Fulda in ressourcenschonender Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme. Der Brennstoffausnutzungsgrad liegt dabei bei 82 Prozent. Ältere konventionelle Kraftwerke liegen bei lediglich rund 40 Prozent. Daher werden bereits heute wertvolle Ressourcen eingespart. Fernwärme deckt rund ein Drittel des gesamten Wärmemarktes in Kassel.