27.07.2022

Kasseler Fernwärmenetz wächst – 9,6 Millionen Euro Investment in Anschluss der Mattenberg-Siedlung

Leitstandsfahrer Dennis Alsfeld im Müllheizkraftwerk – hier entsteht in ressourcenschonender Kraft-Wärme-Kopplung ein großer Teil der Kasseler Fernwärme. (Bild Städtische Werke Energie + Wärme GmbH)

Kassel, 27. Juli 2022. Die Städtische Werke Energie + Wärme GmbH (EWG) schließt die Mattenberg-Siedlung an das Fernwärmenetz der Stadt Kassel an. Der Aufsichtsrat des kommunalen Unternehmens hat die Freigabe von 9,6 Millionen Euro zum Bau einer rund sechs Kilometer langen Versorgungsleitung, der rund 80 Hausanschlüsse für etwa 250 Gebäude und der Lieferung der benötigten Übergabestationen beschlossen. Der Baubeginn ist für das Jahr 2023 geplant. Die Fernwärmeversorgung von rund 1.100 Haushaltskunden und städtischen Liegenschaften kann in der Heizperiode 2023/2024 beginnen. Aktuell laufen die Planungen, im nächsten Schritt werden die Genehmigungsbehörden eingebunden und die Baumaßnahmen beantragt.

Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle betonte: „Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs und der Klimakrise ist das ein wichtiger und richtiger Schritt zur klimaschonenden innerstädtischen Wärmeversorgung. Wir handeln jetzt, um unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden und um schädliche Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren. Deshalb werden wir den Ausbau der Fernwärmeversorgung in Kassel weiter vorantreiben. Das Ziel ist eine CO2-neutrale Wärmeversorgung.“

Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtischen Werke, unterstreicht: „Fernwärme zählt zu den saubersten Arten der Wärmversorgung. In Kassel stammt sie hauptsächlich aus Anlagen, die in Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten. Das steigert den Brennstoffausnutzungsgrad auf über 80 Prozent, weil wir Strom und Wärme in einem Prozess produzieren. Konventionelle Kraftwerke liegen bei nur rund 50 Prozent. Fernwärme ist eine saubere und sichere Wärme. Sie ist modern und zukunftssicher.“

Dass der Fernwärmeausbau sich auch wirtschaftlich rechnet, betont Dr. Olaf Hornfeck, Vorstand der Städtischen Werke: „Seitens der Stadt Kassel, der GWG, der Wohnstadt und privater Abnehmer liegen bereits konkrete Bestellungen und Absichtserklärungen vor. Wir gehen aktuell von einer Anschlussleistung von knapp acht Megawatt und einer jährlichen Jahresverbrauch von über 12.000 Megawattstunden aus. So können wir bei einem Invest von fast 10 Millionen Euro mit einer Amortisation innerhalb von etwa 13 Jahren rechnen.“

Die technische Geschäftsführerin der EWG ergänzt: „Wir stellen das Fernwärmekraftwerk an der Dennhäuser Straße gerade auf CO2-neutrale Brennstoffe um. Ab dem Jahr 2025 werden wir hauptsächlich Klärschlamm und Altholz verbrennen. Wir sind hier der Vorreiter in Deutschland. Deshalb ist es umso bemerkenswerter, dass wir den Umbau zu großen Teilen selbst stemmen. Das wurde sogar mit dem Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2022 prämiert, auf den wir mit unserem Team sehr stolz sein können.“