20.05.2020

Windparks in Nordhessen deutlich über Plan

In nur drei Monaten Strom für fast 40.000 Haushalte

Eine der Windkraftanlagen in der Söhre. Insgesamt haben die 29 Anlage in kommunaler und Bürgerhand im 1. Quartal 2020 so viel Strom erzeugt, wie knapp 40.000 großstädtische Haushalte im Jahr verbrauchen (Bild Städtische Werke AG)

Kassel, 20. Mai 2020. Die vier Windparks Kreuzstein, Söhrewald/Niestetal, Rohrberg und Stiftswald haben im ersten Quartal 2020 knapp ein Drittel mehr Strom erzeugt, als erwartet. Die insgesamt 29 Windkraftanlagen der Windparks haben in Summe in den ersten drei Monaten knapp 99 Millionen Kilowattstunden (kWh) erzeugt. Damit lassen sich etwa 39.500 Haushalte in der Stadt Kassel versorgen, in deren Stromnetz die gesamte Energie eingespeist wird. Der Umwelt und dem Klima haben die Windkraftanlagen von Januar bis März 2020 so rund 66.000 Tonnen Kohlendioxid erspart.

„Die erfreulichen Quartalszahlen unterstreichen erneut eindrucksvoll, dass die Erneuerbaren und vor allem die Windkraft im Kampf gegen den Klimawandel nicht wegzudenken sind. Für einen Erfolg der Energiewende müssen wir weiter auf den Ausbau der ökologischen Stromerzeugung setzen. Dezentral, vor Ort, dort wo die Energie gebraucht wird. Das reduziert auch den Umfang des Ausbaus von Stromtrassen. Und in Nordhessen haben wir dazu die idealen Voraussetzungen: Die Erzeugungskapazitäten passen zum hohen Energiebedarf der Region“, so Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtischen Werke aus Kassel, eine der Anteilseigenrinnen der Anlagen.

Geplant waren 76,5 Millionen kWh. „Grund für den sehr hohen Ertrag waren zum einen die sehr guten Windverhältnisse vor allem im Februar, zum anderen aber auch die guten technischen Verfügbarkeiten des größten Teils der Anlagen. Selbst der Windpark Söhrewald/Niestetal, in dem im Februar aufgrund eines technischen Defektes einzelne Anlagen über mehrere Tage nicht in Betrieb waren, lag 20 Prozent über Plan“, so Thomas Meil, Geschäftsführer der SUN Stadtwerke Union Nordhessen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2018 haben die vier Windparks 226 Millionen kWh ins Kasseler Stromnetz gespeist.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können einer der Bürgerenergiegenossenschaften beitreten und Anteile erwerben, um unmittelbar vom wirtschaftlichen Erfolg der Windgesellschaften zu profitieren. Wer mehr tun möchte, kann bei den Stadtwerken Witzenhausen und den Städtischen Werken aus Kassel eine Windstromoption wählen. Für pauschal 3 Euro mehr im Monat gibt es die Gewissheit, Strom aus dem Windpark Kreuzstein beziehungsweise Stiftswald zu beziehen. Einzige Bedingung. Die Kunden müssen im Umkreis von 50 Kilometern um den jeweiligen Windpark wohnen. Informationen gibt es auf der Website der Unternehmen unter stadtwerke-witzenhausen.de und sw-kassel.de.  

Die Windparks Söhrewald/Niestetal, Rohrberg, Stiftswald und Kreuzstein sind Gemeinschaftsprojekte verschiedener regionaler Akteure aus Nordhessen. Neben den SUN-Stadtwerken aus Bad Sooden-Allendorf, Eschwege, Homberg (Efze), Kassel, Witzenhausen und Wolfhagen sind die Bürgerenergiegenossenschaften Kassel & Söhre, Niestetal DEiN, Kaufunger Wald, Wolfhagen, Werra-Meißner und Waldhessen beteiligt, die Gemeinden Fuldabrück und Kaufungen, die Gemeindewerke Lohfelden, die Kommunalwerke Region Kassel sowie die Thüga Erneuerbare Energien.