09.07.2024

Nordhessischer Windstrom deutlich über Plan – über 1/2 Million Euro an Kommunen

Der Windpark Stiftswald vom Windpark Rohrberg bei Helsa aus gesehen – allein diese Kommune kann sich über 156.000 Euro für den Kommunalhaushalt freuen. (Bild Städtische Werke AG)
  • Zwischen 19 und 32 Prozent mehr Stromertrag als geplant
  • Über 280 Mio. kWh Strom in Summe
  • Über ½ Millionen Euro Kommunalabgabe
  • 173.000 Euro davon als freiwillige Leistung

Kassel, 9. Juli 2024. Die vier von den Städtischen Werken aus Kassel geplanten und gebauten Windparks haben 2023 deutlich mehr Strom erzeugt als geplant. Zwischen 19 und 32 Prozent über den Planwerten lagen die Windparks Söhrewald/Niestetal, Rohrberg, Stiftswald und Kreuzstein. Insgesamt haben sie 280,4 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt und ins Kasseler Netz eingespeist. Die umliegenden Kommunen erhielten für das Jahr 2023 erstmals die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ermöglichte Kommunalabgabe. Insgesamt gingen an zwölf Kommunen und den Gutsbezirk Kaufunger Wald über 560.000 Euro.

Zur Einordnung der über 280 Millionen kWh Ökostrom aus den vier Windparks: Die Kasseler Tarifkunden, also private Haushalte und kleinere Gewerbebetriebe, haben im vergangenen Jahr rund 310 Millionen kWh verbraucht. Ökostrom aus den vier nordhessischen Windparks deckt damit 91 Prozent des Kasseler Haushaltsverbrauchs. Mit den weiteren Anlagen der Städtischen Werke und der kommunalen KVV-Gruppe, die erneuerbare Energien nutzen, konkret Photovoltaik, Wasserkraft und Biogas sowie Klärschlamm, liegt die Quote bei über 100 Prozent. Gründe für die spürbar höhere Stromproduktion waren zum einen die soliden Planungen im Vorfeld sowie zum anderen überdurchschnittlich viel Wind und die hohe technische Verfügbarkeit der 29 Windkraftanlagen. Sie werden von den Anlagenherstellern, aber auch von Technikern der Städtische Werke Netz + Service gewartet.

Nicht nur Umwelt und Klima profitieren von den Windkraftanlagen in der Region, sondern auch die Kommunen und damit die Bürgerinnen und Bürger Nordhessens. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz sieht die Möglichkeit vor, von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen betroffene Gemeinden finanziell an den Windparks zu beteiligen. Das soll die Akzeptanz der erneuerbaren Energien erhöhen. Profitieren können Kommunen, die in einem 2,5-Kilometer-Radius um die Anlagenstandorte liegen. Pro erzeugte Kilowattstunde werden anteilig 0,2 Cent ausgezahlt. Diese sogenannte Kommunalabgabe ist für bestehende Windparks erstmals 2023 möglich. Die Betreiber der Erzeugungsanlagen erhalten eine Rückerstattung dieses Betrags vom zuständigen Netzbetreiber. Allerdings nur, wenn ein Anspruch auf die sogenannte Marktprämie gemäß EEG bestanden hat. Die Betreibergesellschaften der vier Windparks haben sich aber grundsätzlich entschlossen, für jede eingespeiste kWh zu vergüten und nicht nur, wenn sie vom Netzbetreiber erstattet wird. In Summe haben die Kommunen Fuldabrück, Guxhagen, Kassel, Lohfelden, Niestetal, Söhrewald, Staufenberg, Großalmerode, Helsa, Hessisch Lichtenau, Kaufungen, Nieste sowie der Gutsbezirk Kaufunger Wald über 560.000 Euro erhalten. Davon entfallen auf die freiwillige Vergütung 173.000 Euro.

Die Gesellschafter der Windparks sind neben den Städtischen Werken aus Kassel die Bürgerenergiegenossenschaften Kassel & Söhre, Werra-Meißner, Wolfhagen, Niestetal, Kaufunger Wald und Waldhessen, die Gemeinden Fuldabrück und Kaufungen, das Gemeindewerk Lohfelden, die KBG Kraftstrom Bezugsgenossenschaft Homberg, die Stadtwerke aus Bad Sooden-Allendorf, Eschwege, Witzenhausen und Wolfhagen, die Kommunalwerke Region Kassel sowie die Thüga Erneuerbare Energien.