Wettbewerbswidrige Anrufe

Unerlaubte Telefon-Akquise in Kassel

Kassel, 3. März 2022. Anrufe mit betrügerischer Absicht verunsichern immer wieder Stromverbraucher, auch in Kassel. Aktuell hat eine Kundin von einem Anruf einer „Energieagentur“ mit Berliner Nummer berichtet. Der Anrufer hätte vor steigenden Strompreisen ihres Anbieters in Kassel berichtet. Da der ungebetene Anrufer ihre Mobiltelefonnummer nutzte und wusste, dass sie in Kassel lebt, wurde sie stutzig und fragte bei der Städtischen Werken nach. Da die Kundin, eine pensionierte Journalistin, versicherte, grundsätzlich keinen Werbeanrufen zugestimmt zu haben, ist die Antwort des Kasseler Energieversorgers eindeutig: Das war ein sogenannter „unerlaubter Werbeanruf“ und damit wettbewerbswidrig und unzulässig.

Ihre Reaktion war richtig – Nummer und Unternehmensname notieren und beim eigenen Anbieter nachfragen. Der Tipp ihres langjährigen Energieversorgers ist, den Fall der Bundesnetzagentur zu melden. Auf der Website findet sich unter bundesnetzagentur.de im Verbraucherportal ein Beschwerdeformular, mit dem der Fall ganz einfach online gemeldet werden kann. Und das sei wichtig. Denn die Strafen gegen Unternehmen, die diese unerlaubten Werbeanrufe systematisch einsetzten, würden von Jahr zu Jahr höher ausfallen. Nur so könne dieses wettbewerbswidrige Vorgehen eingedämmt werden.

Werbeanrufe, sofern nicht ausdrücklich erwünscht, sind wettbewerbsrechtlich verboten. Noch krimineller ist, wenn der Anrufer wahrheitswidrig behauptet, Mitarbeiter eines bestimmten Unternehmens zu sein oder versucht, persönliche Daten zu erschleichen. Der Kasseler Energieversorger ruft daher zur Achtsamkeit auf. Gerade in der jetzigen Zeit mit allgemein steigenden Energiepreisen sollte man sensibilisiert sein. Kundendaten würden seriöse Unternehmen nicht durch Telefonanrufe erfragen.

Falls man sich aber hätte überrumpeln lassen, bestünde grundsätzlich ein 14-tägiges Widerrufsrecht, von dem man in dieser Zeitspanne jederzeit Gebrauch machen könne. Wer sich unsicher sei oder Hilfe benötige, könne sich jederzeit an die Städtischen Werke wenden.